Maria Laach

Volker Friebel

 

Das KlosterDer SeeUnser Aufenthalt

 


Das Kloster

Die Abtei Maria Laach gehört zum Benediktinerorden, zu seiner Beuroner Kongregation. Sie liegt an der Südwestseite des Laacher Sees in der Vulkaneifel, etwa sieben Kilometer vom Rhein und dem Städtchen Andernach entfernt. Erbaut wurde sie zwischen 1093 (Gründung) und 1216 nach unserer Zeitrechnung, nach Stiftung als Grablege durch einen Pfalzgrafen.

Die romanische Klosterkirche hat sechs Türme und gilt als eines der schönsten erhaltenen romanischen Bauwerke aus der Salierzeit. Nach einer Verleihung von Papst Pius XI. im Jahr 1926 kann sie sich Basilika nennen (genauer: „Basilica minor“).

Im September und August 1802 wurde die Abtei durch die französischen Besatzer aufgehoben, säkularisiert und weitgehend ausgeraubt. 1863 übernahmen Jesuiten das Kloster. Bereits 1892 mussten sie es, wegen ihrer Vertreibung aus Deutschland, den Benediktinern überlassen, die seither wieder hier wirken. 21 Mönche leben 2024 hier, die nicht nur religiös, sondern auch wirtschaftlich sehr tätig sind und für die Bestellung von Landwirtschaft und Tourismus (so betreiben sie außer dem Hotel auch ein Gästehaus) von 250 Angestellten unterstützt werden.

 

Basilika und Gästehaus Kloster Maria Laach


Der See

Laacher See heißt das Gewässer, im wesentlichen von Grundwasser gespeist, ohne Abfluss, nur einige hundert Meter entfernt von der Abtei, im Vulkangebiet Osteifel. Der See entstand, als sich nach dem letzten Ausbruch des Laacher Vulkans die leere Magmakammer senkte und langsam mit Wasser füllte. Das war erst vor etwa 13 Jahrtausenden.

Damals lebten schon Menschen hier. Der Ausbruch muss eine Katastrophe für sie gewesen sein, wahrscheinlich ihre letzte. Etwa 16 Kubikkilometer Tethra wurden ausgeworfen, das entspricht dem Wert 6 (von 8) auf der Vulkanexplosivitätsskala. Zum Vergleich: Das ist etwa das anderthalbfache des Ausbruchs des Pinatubo im Jahr 1991. Die ganze Gegend wurde bis ins Rheintal hin bis zu sieben Meter hoch mit Auswurf bedeckt, Spuren von Ablagerungen des Ausbruchs finden sich noch in Norditalien.

Der Name „Laacher See“ ist unsinnig, denn Laach ist abgeleitet aus dem altdeutschen Wort lacha, was gleichfalls „See“ bedeutet. Der See aber ist schön. Oval in der Form liegt er 275 Meter über dem Meer, hat 3,3 Quadratkilometer Fläche und reicht bis in 51 Meter Tiefe. Ein Wall von etwa 125 Meter Höhe umgibt ihn in einiger Entfernung.

See und umliegendes Land gehören der Benediktinerabtei Maria Laach. Sie unterhält dazu ein Hotel und einen Campingplatz. Ein schöner Rundweg um den See ist öffentlich zugänglich. Teils läuft er in einiger Entfernung vom Wasser. An das Wasser kommt man auf Seite der Abtei nur an eine kleine Stelle, wo ein Bootsbetrieb ist – und dann wieder dort, wo das Ufer für Menschen am schönsten ist: der Abtei über den See gegenüber.

 


Unser Aufenthalt

Von halber Höhe
durch Wald ein Blick auf den See –
ugehindert vom Lärm
der Motoren, um die der Wind
Blatt um Blatt sich holt.

 

 

Von der Abtei
läuten Glocken zum Komplet.
Nachttief rauscht Regen.

 

Morgenhore.
Im Klosterhof glänzt
Regen.

 

Vesper,
Gesang der Mönche, in den Tönen
die Schönheit des Menschen,
die Bedeutung aber löst sich
im Himmel auf.

 

 

Auf das Kloster
fällt Regen, endlos, und auf
den herbstlichen Wald.
Auch jeder meiner Atemzüge
weiß wohin.

 

 

Die Farben des Herbstes
im Wald … Ein stilles Reh
bleibt stehen, äst –
während der Wanderer
seinen Atem anhält.

 

 

Heftiger Wind
schlägt Walnüsse vom Baum.
Wir lesen und lesen …

 

Verlassenes Kloster.
Unverständlich die Stimmen
im Sturm.

 

Rundweg am See.
Das gefallene Laub teilt
der Stacheldraht.

 

 

Weit überm Wasser
liegt das Kloster.
Wir winken und winken.
Enten sonnen sich abseits,
auf einem Baumstamm im See.