Dreifaltigkeitskapelle Braitenbach

Eine Pilgerkapelle am Jakobsweg, mit offenen Fenstern, brennenden Kerzen, einer Vase mit blühenden Forsythien und abgefallenen Blütenblättern am Boden, einem Pilgerbüchlein mit Danksagungen, einem Stempel und Stempelkissen, einem Amsellied, das durch eines der offenen Fenster hereinschwingt, wie das Dröhnen des Flugzeugs am Himmel, wie das Rauschen der Autos.

Die Märchenerzählerin sitzt still auf der ersten Bank. Vielleicht denkt sie an den Frieden, der auch im Büchlein erwähnt ist, obwohl Krieg herrscht, wenn auch nicht hier, aber weiter im Osten, vielleicht denkt sie über ihr Leben nach, eine Blume am Weg.

Der Wind geht über uns alle hin, ob wir die Stirn in Sorgenfalten legen oder ob wir lächeln.

Himmelsgrau –
im Schatten die wenigen Striche
der Sonnenuhr.

Die Kapelle liegt nicht weit vom Bodensee etwas abseits der Landstraße von Stetten nach Ittendorf zwischen zwei Höfen. Der spätgotische Bau hatte vielleicht einen romanischen Vorläufer und wirkt deutlich älter, als er ist. Im Jahre 1521 jedenfalls wurde die Kapelle geweiht. Vielleicht haben Pilger die Rötelzeichnungen an ihren Wänden angebracht.

 

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