Der Schmetterling

Mach es dir bequem … Deine Augen können sich schließen und die angenehme Ruhe spüren … Du spürst vielleicht schon, wie gut es sich anfühlt, einfach so da zu sein, in den Bildern …

Vor ein paar Tagen erst ist der Schmetterling geschlüpft. Eine Raupe spann sich ein kleines Haus rund um ihren Leib. In Tagen und Nächten der Stille wurde sie darin zum Schmetterling.

Wie schön war die Welt, in die der Schmetterling kroch. Lang saß er auf einem Blatt im Wald. Wie das Blut warm durch seine Adern strömte … Wie seine Flügel sich immer weiter entfalteten … in der warmen Sonne des Waldes …

Wie schön der allererste Vogelgesang war, den er hörte …

Wie schön der Wald um ihn rauschte …

Das Spiel von Schatten und Licht in seinen staunenden Augen …

Lang saß der Schmetterling auf dem Blatt seiner Geburt in der Sonne …

Nur seine Fühler bewegten sich leicht …

Und seine Flügel, noch leichter …

Und dann flog er auf, zum ersten Mal, flog hinein in den Wald …

Der Wald ist groß. Der Schmetterling will alle seine Wunder erleben …

Wie schön es ist, am Waldbach auf einem Stein zu sitzen, vom Wasser zu trinken …

Wie schön es ist, zwischen hohen Stämmen der Bäume zu schweben …

Wie schön es ist, im Flug einem anderen Schmetterling zu begegnen – sich zu umkreisen, aufzusteigen, sich wieder zu trennen, weiterzufliegen, wo immer der Himmel hinreicht …

Wie schön es auf der Waldlichtung ist – dieser Wiese mit unzähligen Gräsern und Blumen … Ihre leichte Bewegung im Wind, wie die Wellen eines Meeres … Ein Meer aus Blumen und Gras …

Ragen aus diesem Meer nicht zwei lange Ohren? Ein Häschen ist es, dass sich verbirgt. Vielleicht nascht es gerade vom süßen Klee …

Aus dem Dunkel des Waldes schreitet ein Hirsch auf die Lichtung. Er bleibt stehen, prüft den Wind, ob er eine Gefahr wittern kann … Dann senkt er den Kopf in das süße Gras …

Der Schmetterling ist auf einer Blume gelandet. Er öffnet die Flügel in das Licht … Spürst du den Schmetterling mit der Wärme der Sonne? …

De Wärme der Sonne ist auch in dir …

Nun kommt die Traumreise langsam zum Ende … Du spürst wieder den Raum um dich und hörst seine Geräusche … Du spürst deinen Atem gehen … Du spürst seine Ruhe … Die Ruhe ist weiter in dir … Deine Augen können sich wieder öffnen …

 


Diese Fantasiereise stammt aus dem Buch: Volker Friebel (2020): Mit Traumreisen entspannen: Das Haus am See. Edition Blaue Felder, Tübingen. (Erhältlich in den Buchhandlungen und Versanden.)


Ein Präsenz-Kurs, in dem wir Menschen, die mit Kindern arbeiten oder arbeiten möchten  Entspannungspädagogik vermitteln: Entspannungspädagogik für Kinder.

Ein Online-Kurs für Eltern mit einer Traumstunde für Kinder, die auf Fantasiereisen aufbaut: Entspannung für Kinder.

 


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