Fluten-Log – Archiv 14

Gelegentlich etwas Neues oder Altes, Text oder Foto oder Musik, ausgearbeitet oder Notiz. Soweit nicht anders angegeben, stammen alle Beiträge von Volker Friebel.

Fluten-Log: Aktuell, Archiv: 16, 15, 14, 13, 12, 11, 10, 09, 08, 07, 06, 0504, 03, 02, 01 (ab 07.06.2018)


Donnerstag, 30. Juni 2022

Schon vor einigen Tagen ist das Lied „Der Vogel“ erschienen, heute folgt „Todes-Tanz“. Zu hören sind sie bei den Streamingdiensten, auch bei YouTube. Hier die Adresse meines Audio-Kanals dort:

https://www.youtube.com/channel/UCa9r52JGr9BVzUg6PTWFFAg/playlists

Am 1. Juli erscheint „Leuchtturm am Meer – Innere Bilder zum leichteren Einschlafen“. Das ist eine lange Fantasiereise, klangunterlegt, zum leichteren Einschlafen für Jugendliche und Erwachsene. Ich setze mal den Smartlink, über den das anwählbar ist (kommt aber auch oben bei YouTube):

https://MusicHub.lnk.to/CvKOZP

 


Donnerstag, 23. Juni 2022

Der Tai Shan

[…]

In einer Pagode am Abhang dürfen wir die große Friedensglocke anschlagen und tun damit, wer weiß, vielleicht etwas Gutes für die Welt.

Etwa sechs Millionen Menschen jährlich besuchen den Tai Shan. Wie viele davon schon die Glocke ertönen ließen? Der Friede scheint immer blasser zu werden.

Vielleicht können unsere Nachfolger es besser.

Nach dem Läuten der Friedensglocke –
wir stehen
in der zitternden Luft.

Zum vollständigen Text

Aus: Volker Friebel (2015): Im ausgewilderten Licht. Orte und Wanderungen. Edition Blaue Felder, Tübingen.

 


Dienstag, 14. Juni 2022

Das Lied „Zeichen des Himmels“ ist erschienen. Ich werde für die Album-Version zwar noch einiges ändern, aber es gefällt mir so schon recht gut. In YouTube findet es sich auf meinem Audio-Kanal:
https://www.youtube.com/channel/UCa9r52JGr9BVzUg6PTWFFAg/playlists
Und auch auf Spotify, iTunes, Amazon, Deezer …

 


Freitag, 10. Juni 2022

In Münsingen fragt Elisabeth eine Frau, die gerade in ihr Auto einsteigen möchte, nach dem besten Weg auf den Beutenlay. Sie lädt uns ein, mitzufahren, setzt uns bei den Zelten und Wagen der Hopfenburg ab. „Das ist das Land“, sage ich. Eigentlich dürfte man, folgte man dem aktuellen Diskurs, mindestens Tipis und Jurten, womöglich auch diese Bauwagen, nicht mehr verwenden, wegen des Verdachts der kulturellen Aneignung. Wir unterhalten uns über die Neigung intellektueller Kultur zum Wahnsinn und woher das nur kommen mag und finden sie schön. Die Neigung von gutmeinenden Menschen, selbst Natur in ein Klassenzimmer zu verwandeln, hat Vorteile, gerne lese ich die Schilder an etlichen der exotischen Bäume. Zwar habe ich den Verdacht, dass ihre Samen gar nicht gefragt wurden, ob sie hier wachsen wollen, höre allerdings keine Proteste. Das mag daran liegen, dass ich die Sprachen der Bäume nicht wirklich verstehe. Die Stimmen der Vögel scheinen mir hier in den Kronen der vielen verschiedenen Bäume vielfältiger als anderswo.

Arboretum,
Reich der Bäume, durchwoben
von Vogelstimmen.

 


Donnerstag, 9. Juni 2022

Eine Wanderung, auf der Alb beginnend, die lange Allee zwischen Gestütshof und Fohlenhof St. Johann, dann die Treppen am Uracher Wasserfall hinab und am Bach entlang (der mündet dann irgendwo in die Erms) bis zum Thermalbad. Wir gingen das oft.

Schwalbenflügel –
fast berühren sie die Wogen
des Weizens.

Am Wasserfall
Treppen, mit Mondviolen,
Erinnerungen.

 


Mittwoch, 8. Juni 2022

Beim Gang durch Bad Cannstatt zum Altenburgheim, wo ich einst meinen Zivildienst ableistete, sehen wir etwas, das ich für eine lebendige Straßenszene halte: Menschen stehen, plaudern, sitzen auf Hocker vor einer bunten Hauszeile. „Das ist eine Schlange“, sagt Elisabeth, und wir versuchen, ihren Anfang zu entdecken. Es ist die Tafel Bad Cannstatt. Die Schlange ist sehr lang.

Am schön renovierten Altersheim zeige ich Elisabeth, wo vor Zeiten das Zimmer des Zivildienstlers im Personalstock unter dem Dach lag. Da sind nun große Fenster, offenbar mit größeren Wohnungen dahinter. Mit einer Leiter konnte man damals aufs Kiesdach steigen. Das ginge auch heute noch. Mindestens einmal machten wir das auch, ich erinnere mich vage an Gelächter, an Wein und meine Gitarre.

Durch Baustellen kämpfen wir uns in den Rosensteinpark, um die Wilhelma herum (die Schreie der Tiere hörte ich damals von meinem Fenster aus). Was für ein schöner, weitläufiger Park. Neben dem Rosengarten rasten wir im Schatten von großen Platanen. Und wandern bald die lange Allee zum Hauptbahnhof Stuttgart. So wenige Menschen sind hier im Grünen der Stadt. Ich las, der Mensch habe sich im flachen Küstengewässer entwickelt. Oder in der Savanne. Aber ich finde, er hat eine ganz besondere Beziehung zum Stein.

 


(Pfingst-) Montag, 6. Juni 2022

Am Pfad auf den Zeugenberg kümmert ein wilder Baum, wir strecken unsere Hände aus: Die ersten Kirschen sind süß. Schafe blöken. Die Luft ist kühler geworden nach dem gestrigen Unwetter. An der alten Linde beginnt der Hangwald.

Während anderswo Bomben detonieren und Gewehre knattern, im Jemen etwa, in der Ukraine, in mehreren afrikanischen Ländern. Während überall Leid um Leid erfahren wird, auch bei uns.

Wäre die Welt freundlicher, so wäre das besser für alles Leben in ihr, die Menschen wären glücklicher. Glückliche Menschen verursachen weniger Leid. So will ich lächeln und mein Gesicht nach der Sonne drehen und nicht in den Schatten.

 


Mittwoch, 1. Juni 2022

Wir wandern am Bodensee von Langenargen nach Lindau. Ich notiere Haiku und fotografiere. Wir waren mit Bedenken losgefahren, hatten Menschenmassen erwartet, aber es ist erstaunlich ruhig und wunderschön.

Malereck.
Die Wellen des Sees
nicht festzuhalten.

Maisreihen,
überflutet
vom Duft des Sees.

Um Ufer des Sees
ein Marienbild.
Kormorane.

 


Donnerstag, 26. Mai 2022

Das ist ein alter Baum an einem wenig begangenen Waldweg im Schönbuch, Gemarkung Hildrizhausen, Gewann Lindach. Sie stand hier schon, als das kein Forst, sondern ein Hutewald war, als einer der weit auseinander stehenden Bäume, zwischen denen das Vieh aus den Dörfern weidete und in ihren Schatten ruhte.

In den Gedenkstein neben der Eiche sind die Namen der Förster dieses Teils des großen Waldes gemeißelt, die Leiter des Forstamts Herrenberg, vom Jahr 1801 bis zum Jahr 2000. 16 Namen sind es.

Wie sich die Auffassung von Welt und Wald in dieser Zeit geändert hat. Die meisten der Förster dienten unter dem König von Württemberg. Da stand die Jagd im Vordergrund. Das war ein Ereignis der edlen Gesellschaft, Hirsche wurden in Massen für diese Jagden gezogen und auch von außerhalb zugeführt.

Der falsche Glanz ist verflogen, die Ausbeutung verstärkte sich eher noch. Seit einigen Jahrzehnten wird zaghaft versucht, den Forst wieder in einen natürlichen Wald zu überführen, auch durch Fördern von Bannwäldern. Was die Erderwärmung daraus macht, steht in den Sternen, die durch alle Zeiten unverändert über den Bäumen scheinen.

Hat von der Förster-Eiche auch mal ein Eichhörnchen zu ihnen hinaufgeschaut in der Nacht?

Zum Text auf eigener Seite, mit Fotos von Baum und Denkmal

 


Mittwoch, 25. Mai 2022

Lieder als Audios möchte ich künftig zunächst als Single veröffentlichen, erst später zu Alben zusammenfassen. Das entspricht, so lese ich, den aktuellen Hörgewohnheiten, die keine Alben mehr möchten. Heute wurde so ein neues Lied veröffentlicht: Fahnen im Wind. Am leichtesten, wie alle Audios, zu hören auf meinem YouTube-Kanal:
https://www.youtube.com/channel/UCa9r52JGr9BVzUg6PTWFFAg/playlists

Für Alben klickt man dort übrigens am besten auf „Komplette Playlist ansehen“. Dann erscheinen die Einzeltitel.

 


Dienstag, 17. Mai 2022

Klimaerwärmung. Und doch sind das, Mitte des Monats, die ersten Maiglöckchen für mich, im Wald auf dem Pfaffenberg bei Tübingen. Es war eine schöne Wanderung. Ich fotografierte, schrieb zwei Haiku und arbeitete den Text eines Liedes um.

 


Montag, 16. Mai 2022

Fanatismus heißt nicht, etwas Falsches vertreten, sondern etwas als absolut vertreten, ganz gleich ob wahr oder falsch. Fanatismus heißt, nur die eigene Position achten und alle anderen Positionen, und damit alle anderen Gruppen und Menschen, missachten.

 


Sonntag, 15. Mai 2022

Ein Foto von den letzten Stunden unserer Donau-Kreuzfahrt am 5. Mai. Wenig später schrieb ich:

Die Glut der Sonne
durchdringt den Nebel. Abschied
vom Schiff.

 


Freitag, 13. Mai 2022

Bei der Arbeit an einem neuen Hörspiel für Kinder kam ich irgendwie auf YouTube – und war dann Stunden beschäftigt, meinen Kanal einigermaßen in Ordnung zu bringen. Die erste Überraschung: Ich habe plötzlich zwei Kanäle. Den ersten hab ich vor Jahren selbst erstellt, einen anderen (den unten am 10.05. aufgeführten) hat wohl YouTube oder mein Audio-Distributor automatisch für meine Audio-Alben erstellt. Vollständig werden die Alben (und Singles) mit folgendem Link angezeigt:

https://www.youtube.com/channel/UCa9r52JGr9BVzUg6PTWFFAg/playlists

Ich habe nun von meinem eigentlichen Kanal einen Link auf diesen Album-Kanal gesetzt. Bearbeiten kann ich den Album-Kanal leider nicht. Die lästige Werbung, ich schrieb das am Dienstag schon, setzt YouTube, nicht ich.

Hier noch der Link zu meinem eigentlichen Kanal auf YouTube, nun sind die Videos dort übersichtlich in Playlists gruppiert:

https://www.youtube.com/channel/UC5y6vYb513LmXCrO4aTlAFQ

 


Dienstag, 10. Mai 2022

Ab Mai 2022 sind meine Audio-Alben auch ziemlich vollständig auf YouTube zu finden. Am einfachsten klickt man meinen Kanal an:

https://www.youtube.com/channel/UCa9r52JGr9BVzUg6PTWFFAg

Und dort dann auf ein Album klicken, dann erscheinen die einzelnen Titel. Einziger Nachteil: Ab und zu erscheint Werbung (die setzt YouTube, nicht ich).

 


Sonntag, 1. Mai 2022

Von der Fischerbastei Budapest der weite Blick über die untere Stadt und die Donau.

Schiffe legen an, Menschen werden aus der Stadt vertrieben, Flüchtlinge kommen und werden wieder vertrieben. Gebäude werden zerstört, einige bleiben erhalten, manche werden wieder aufgebaut, andere werden an Stelle von niedergerissenen errichtet.

Meine Liebste hat aus ihrem Rucksack eine Birne geholt, vom Frühstückstisch. Die essen wir nun. Es ist ein schöner Tag in dieser unbeständigen Welt.

 


Dienstag, 26. April 2022

Vorgestern haben wir zu dritt noch mehr besucht. Heute schrieb ich einen Text zur Dreifaltigkeitskapelle Braitenbach. Hier das Haiku dazu (es war ein trüber Tag):

Himmelsgrau –
im Schatten die wenigen Striche
der Sonnenuhr.

Die Sonnenuhr sieht man auf einem der Fotos des Textes (der obere Verweis führt auf seine Seite).

 


Sonntag, 24. April 2022

Maria zum Berge Karmel

In der Pilgerkirche über dem Salemer Tal Figuren von Kindern und alten Priestern. Die Maria mit dem Strahlenkranz steht vor einem Fenster aus goldenem Licht, gegen Osten. Sie schaut uns an. Was sie uns aber sagen will, hat es der Bildhauer gewusst? Sie kann lebendig werden, vielleicht. Sie muss lebendig werden, muss sich schälen aus der Figur, will sie uns Menschen den Frieden bringen.

Die hölzernen Bänke haben einen Kissenbezug. Die Märchenerzählerin hat die Augen geschlossen. Vielleicht betet sie, vielleicht arbeitet sie an der Erschaffung der Welt. Das Licht leuchtet noch immer. Mein Geist ist still geworden in ihm.

Auch das Ewige Licht brennt (gestiftet von der Mutter der Annette von Droste-Hülshoff aus dem nahen Meersburg), die anderen Kerzen sind stumm.

Marmor, Goldblatt. Das Unvermögen der Menschen. Ihr Bemühen darin. Nur die Wände sind weiß. Es ist dieses Weiß aus dem der Frieden erscheinen kann.

 


Samstag, 23. April 2022

Zwei Haiku von der Zugfahrt von Tübingen nach Aulendorf

Blütenschauer.
Zwei Wanderer vor der Glasfassade
eines Möbelhauses.

Blüten treiben.
In der Fabrikruine
eine offene Tür.


(Kar-) Freitag, 15. April 2022

Eigentlich möchte ich nur positive Dinge machen und singen. Aber die Schwerkraft der Welt beugt alle unsere Wünsche nieder.

Ich hörte ein eigenes Lied, die vorletzte Strophe geht:

Sinn zu gründen, vermag heut kein Weiser,
Sinn zu stiften, kein Dichter.
Da sind nur die fallenden Schnüre des Regens,
ihr Blitzen im Licht.

Das ist seit einigen Tagen auf YouTube zu hören: https://www.youtube.com/watch?v=UIyEaFiuEGQ

Die Realität aufnehmen. Aber dann auch noch etwas anderes, ihr Blitzen im Licht.

 


(Kar-) Freitag, 15. April 2022

Purzelbäume

„Die menschliche Geschichte ist eine Aneinanderreihung von Kriegen“, lese ich.

Stimmt.

Die menschliche Geschichte ist allerdings auch eine Aneinanderreihung von Purzelbäumen. Wer das Fenster der Zeit hinunter schaut, wird Kinder purzeln sehen.

Und die Geschichte des Planeten Erde ist eine Aneinanderreihung ziehender Wolken.

Die Frage ist weniger, was aneinander gereiht wird, sondern welche Bedeutung die Ereignisse für die jeweilige Kette haben.

Gäbe es Bedeutungs-Fenster, wir wären überrascht. Womöglich war der bisher wichtigste Moment der Menschheitsgeschichte, als vor 42.420 Jahren, vier Monaten und zwei Tagen ein Kind im Traum einem Schmetterling zuwinkte.

Aus: Volker Friebel (2021): Wunderbar. Bunte Steine. Edition Blaue Felder, Tübingen.

 


Freitag, 8. April 2022

Heute erschien ein neues Lieder-Album: Volker Friebel (2022): Tief verborgen. Lieder. Audio-Album. Distributor: MusicHub. EAN: 0406494658626. Laufzeit: 37:50 Minuten.

Ein Klick führt zur Albumseite mit Titelliste (zwei davon sind dort abspielbar) und dem Text.

Das Album ganz auf Spotify hören (Spotify-Konto erforderlich): Spotify – Tief verborgen.

Es ist das sechste Album des Projekts Tausend Lieder. Eine Playlist bei Spotify mit jeweils vier Liedern aus jedem erschienenen Album: Spotify – Tausend Lieder.

 


Samstag, 2. April 2022

Nach warmen Frühlingstagen fiel Schnee. Das sind Wetterkapriolen, April, April … Das hat nicht mit der Klimaveränderung zu tun (eher die warmen Tage zuvor), noch nicht einmal mit den Versen, die ich für ein Lied schrieb, das in ein paar Tagen veröffentlicht wird:

Im Schatten der Mauern
liegt Reif. Ein Winter fiel über
alle Felder und Zeiten des Jahres.
Im Schatten des Menschen
ist der Glanz all der Wasser
und Blumen und Augen
immer noch da.
Siehst du ihn auch?

 


Fluten-Log: Aktuell, Archiv: 16, 15, 14, 13, 12, 11, 10, 09, 08, 07, 06, 0504, 03, 02, 01 (ab 07.06.2018)


 

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